Wärmenetze und andere klimafreundliche Heizmethoden statt Öl und Gas
Heizwärme für private Haushalte und Unternehmen soll nachhaltig und bezahlbar werden, wie der Bundestag im November 2023 beschlossen hat. Wie andere Kommunen ihrer Größe muss auch die Stadt Lauf bis spätestens Mitte 2028 einen Wärmeplan erstellen. Anschließend müssen die Kapazitäten aufgebaut werden, um bis zum Jahr 2045 eine kosteneffiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung sicherzustellen. Das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze ist zum Jahresanfang 2024 in Kraft getreten. Die Stadt Lauf beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema und hat bereits vor eineinhalb Jahren einen Förderantrag gestellt.
Nun hat das Bauamt den Stadtrat in der Sitzung am 21. November 2024 über den aktuellen Stand in Lauf informiert. Im Auftrag der Stadt Lauf haben die Prosio Engineering GmbH und die Energieagentur Nordbayern GmbH eine Potentialanalyse durchgeführt. Zu den Erkenntnissen gehört, dass es sich bei 50 bis 60 Prozent der Gebäude beziehungsweise der Wohnfläche in Lauf um Altbau handelt, d.h. um Gebäude, die vor der 1. Wärmeschutzverordnung im Jahr 1977 erbaut worden sind. 44 Prozent der Wohngebäude werden mit Gas beheizt, 40 Prozent mit Öl. Insgesamt werden 90 Prozent der Gebäude durch fossile Energieträger beheizt. Wärmenetze, Wärmepumpen und elektrische Beheizung spielen bisher nur eine untergeordnete Rolle. Die energieintensivsten Firmen in Lauf wurden besucht, um zu klären, ob nutzbare Abwärme vorhanden ist. Diese wäre jedoch zum Teil nur mit sehr hohem Aufwand erschließbar und nicht rund um die Uhr verfügbar.
Als nächste Schritte soll die Bevölkerung über die Pläne aufgeklärt werden und es soll überprüft werden, wo in Lauf Wärmenetzgebiete entstehen könnten. Dabei geht es um die Wärmeerzeuger, die Netzführung, Kosten und Dauer der Maßnahme. Lauf wird zu diesem Zweck in Quartiere eingeteilt. So soll es Bürgerinnen und Bürgern erleichtert werden, sich über künftige Maßnahmen zu informieren, zum Beispiel, ob bei ihnen ein Wärmenetz möglich ist.
Für die Umsetzung der Wärmeplanung ist die Stadt Lauf auf Betreiber angewiesen. Als Betreiber kommen unter anderem die Städtischen Werke Lauf infrage. Die Bevölkerung soll zudem künftig konkret über Vor- und Nachteile verschiedener Heizsysteme aufgeklärt werden, um die Akzeptanz von Wärmepumpen zu erhöhen. Nur in bestimmten Vierteln in Lauf sind Wärmenetze denkbar. Entsprechend sollen die Wärmepumpe sowie Biomasseheizungen wichtige Alternativen zu den fossilen Energieträgern werden. Wasserstoff dürfte hingegen als Energieträger für die meisten Privathaushalte aufgrund fehlender Verfügbarkeit keine sinnvolle Alternative sein.
Zu den Themen Wasserstoff und Wärmepumpe sind zwei Informationsveranstaltungen Anfang 2025 geplant. Die genauen Termine stehen noch nicht fest, weitere Details werden in Kürze bekannt gegeben.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und intensiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.