Historische Altstadt
Marktplatz
Mit dem frei stehenden Alten Rathaus in der Mitte und durch die beiden Stadttore begrenzt, wurde der Laufer Marktplatz im 13. Jahrhundert an der „Goldenen Straße“ von Nürnberg nach Prag angelegt. Er folgt in dieser Anlage dem Schema eines „Bayerischen Straßenmarktes“.
Als Warenumschlagplatz, Zollstation, Wochen- und Jahrmarkt erhielt er sein typisches Gepräge. Hinter den Sandstein- und Fachwerkfassaden verbergen sich heute reizvolle Innenhöfe mit Werkstätten und Wirtschaftsgebäuden aus dem späten 17. und 18. Jahrhundert. Viele Gewerbetreibende waren gleichzeitig Gastwirte, die Reisende, Fuhrwerke, Gespanne, Waren und Tiere einquartierten und das Recht hatten, Bier zu brauen. Aus diesem Grund ist der Marktplatz mit labyrinthischen Felsenkelleranlagen untergraben, die bei einer Stadtführung besichtigt werden können.
Johanniskirche
Die Johanniskirche ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Lauf. Wer die Spitze des Turmes erklimmt, wird mit einem traumhaften Blick über die Fränkische Schweiz und bis nach Nürnberg belohnt.
Die Kirche wurde um 1275 zunächst als Kapelle erbaut, im 14. Jahrhundert erweitert, bis sie im Jahre 1553 nach der Zerstörung der Spitalkirche Sankt Leonhard evangelische Pfarrkirche wurde. Die Anfänge des jetzigen Kirchenbaus liegen vermutlich zwischen 1350 und 1370; zwischen 1680 und 1710 erhielten Kirche und Turm im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen. Altar, Taufstein und Orgel stammen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Altar mit acht auswechselbaren Bildern ist ein Werk des Laufer Bildhauers Balthasar Götz. Unmittelbar unter der Kirchturmspitze befindet sich die Wohnung des Stadttürmers, der als Stadtmusikus und Feuerwächter bis 1931 dort oben seinen Dienst versah. Die Türmerstuben können im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Altes Rathaus
Das Rathaus dürfte im 14. Jahrhundert erbaut worden sein. Nach dem Zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurde es, nachdem es völlig abgebrannt war, neu errichtet. Seit dieser Zeit erfolgten mehrere An-, Um- und Aufbauten, wobei seit der letzten Restaurierung 1937 der ursprüngliche Bauzustand wiederhergestellt wurde.
In früheren Zeiten befanden sich im Erdgeschoss Verkaufsläden, insbesondere Brot- und Fleischbänke, während im Obergeschoss der große Sitzungssaal des Rates lag. Hier fanden jedoch nicht nur Stadtratssitzungen, sondern auch Festlichkeiten wie Taufen und Trauungen statt.
Das Dachgeschoss diente der Stadtkämmerei zur Aufbewahrung der in Naturalien geleisteten Steuerabgaben. Das Bürgermeister- und Verwaltungsamt, das zunächst nur einen kleinen Raum eingenommen hatte, erstreckte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bereits auf das gesamte Rathaus und zog 1976 aus Platzmangel um.
Danach wurde aus dem jahrhundertealten Rathaus ein Gasthaus. Im Dachreiter befindet sich noch die Glocke, die früher zu den öffentlichen Gerichtsverhandlungen rief.
Felsenkeller
Von hoch oben geht es in den Untergrund – in die Felsenkeller aus dem 17. Jahrhundert. Die Gewölbe mit massiven Pfeilern liegen meist zehn Meter unter den Hinterhöfen der Anwesen des Laufer Marktplatzes. Sie dienten bis ins 19. Jahrhundert als Lager- und Braukeller. Die Felsenkeller können im Rahmen einer Führung oder bei einer virtuellen Tour besichtigt werden.
Hersbrucker Tor und Nürnberger Tor
Mit der Verbriefung der Stadtrechte durch Kaiser Karl IV. im Jahr 1355 dürfte auch die Stadtmauer mit dem Hersbrucker Tor und dem Nürnberger Tor errichtet worden sein. Das Hersbrucker Tor wurde um 1476 erneuert, das Nürnberger Tor 1526. Ein nicht öffentlich begehbarer Stadtmauerrest befindet sich im Spitalhof.
Reichelsche Schleifmühle
Um das Jahr 1275 wurden im Stadtgebiet von Lauf erstmals Mühlen urkundlich erwähnt. In der Schleifmühle aus dem Jahr 1541 wurden vor allem land- und hauswirtschaftliche Gerätschaften wie Messer, Scheren und Sägen geschliffen. Der Betrieb der in Familienbesitz befindlichen Schleif wurde im Frühjahr 1988 eingestellt. Besichtigungen sind heute im Rahmen einer Führung möglich.
Judenturm
Der Judenturm war als Teil der Stadtmauer die mächtigste Eckbastion der Städte im Pegnitzgebiet. Der Turm in seiner heutigen Form stammt aus dem Jahr 1430. Sein Name leitet sich von der Tatsache ab, dass Teile der Stadtmauer aus den Abgaben jüdischer Laufer Bürger finanziert wurden. Der Batterieturm mit sechs Schießscharten diente vor allem Verteidigungszwecken. Später fand er abwechselnd als Armenhaus, Polizeigefängnis und Krankenhaus Verwendung.
Glockengießerspital und Spitalkirche
Das im Jahr 1374 an der „Goldenen Straße“ von dem kinderlosen Nürnberger Bürger und Glockengießer Hermann Kessler und seiner Frau gestiftete Spital wurde nach der kriegsbedingten Zerstörung im Jahre 1553 wieder aufgebaut und diente lückenlos bis zum Jahr 2014 seiner Funktion als soziale Einrichtung für hilfsbedürftige Menschen; die dazugehörige Sankt-Leonhards-Kirche blieb bis heute als Ruine erhalten. Das frühere Verwalterhaus des Spitals beherbergt jetzt das Stadtarchiv mit den städtischen Sammlungen.