Städtische Werke Lauf feiern 125-jähriges Bestehen – Glückwünsche vom Landrat, vom Bürgermeister und vom IHK-Vorsitzenden
Die Städtischen Werke hatten anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens die Belegschaft sowie zahlreiche Ehrengäste in den Wollnersaal in Heuchling eingeladen. Geschäftsführer Jürgen Ferfers ging zunächst auf die Bedeutung der Daseinsvorsorge der Städtischen Werke in der Region ein. „An sieben Tagen die Woche, 24 Stunden am Tag für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort da zu sein und das seit nunmehr 125 Jahren ist nur möglich mit einem starken und motivierten Team an meiner Seite“, fand Geschäftsführer Jürgen Ferfers lobende Worte für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bezeichnete diese als Herzstück des Unternehmens. Er erinnerte an die Meilensteine des Unternehmens. Nachdem es bereits in den 1880er Jahren die ersten elektrischen Lampen auf dem Laufer Marktplatz gegeben hatte, wurde 1899 das erste Elektrizitätswerk in Lauf gegründet. „Die Elektrifizierung veränderte das Leben nachhaltiger, als man es sich damals hätte vorstellen können“, so Ferfers.
Seit Gründung der Stromversorgung Neunkirchen im Jahr 1981 wird auch die Nachbargemeinde Neunkirchen am Sand mit Strom versorgt. 1994 kam die Gasversorgung Lauf dazu. Die Liberalisierung des Energiemarktes Ende der 1990er Jahre bewirkte, dass „aus Verbrauchern Kunden wurden und seitdem die Bürger und Bürgerinnen ihren Energielieferanten frei wählen können“, drückte es Jürgen Ferfers aus. Mit der Umwandlung Ende der 1999er Jahre in eine GmbH wurden die Voraussetzungen geschaffen, sich auf einem sich ständig veränderten Energiemarkt behaupten und schnellere Entscheidungen treffen zu können.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Städtischen Werke war die Investition in erneuerbare Energien. Zeitgleich mit der Einführung der Ökostromtarife „natürlich Lauf“ und „natürlich Neunkirchen“ in 2009 wurden PV-Anlagen und später auch Blockheizkraftwerke errichtet.
Die Einführung der Elektromobilität war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Energiewende und bringt zusätzliche Herausforderungen für die Entwicklung der Stromnetze mit sich. Das bedeutet, dass Netzbetreiber kein Eigentum mehr an Ladepunkten haben dürfen. Daher wurde der Bereich Elektromobilität aus der bisherigen Unternehmensstruktur ausgegliedert und eine eigene Gesellschaft „StWL Mobilität und Infrastruktur“ gegründet, die darüber hinaus auch Tiefbaumaßnahmen für die Städtischen Werke verrichtet.
Ferfers sprach auch die aktuellen und künftigen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und Energiewende an. Diese erfordern weiterhin Mut, Weitsicht und Innovationsfreude. Er warb dafür, erwirtschaftete Erträge im Unternehmen zu belassen, um auch künftig sinnvoll investieren und die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.
Bürgermeister Thomas Lang verbindet die Städtischen Werke mit den Adjektiven Souveränität, Verlässlichkeit und Regionalität, wie er in seinem Grußwort sagte. Die Lauferinnen und Laufer müssen sich um die Energieversorgung keine Gedanken machen, so Lang, und dafür sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Werke, bei denen er sich für ihren Einsatz bedankte. Der Bürgermeister warb dafür, dass die Bevölkerung ihren Grundversorger vor Ort der Konkurrenz aus anderen Bundesländern vorziehen soll. „Selbstverständlich ist man als Laufer Kunde der Städtischen Werke!“
Landrat Armin Kroder sagte, auf das 125-jährige Bestehen könne man stolz sein. Die Energieversorgung verglich er mit der Gesundheit: solange es keine Probleme gebe, widme man dem Thema keine große Aufmerksamkeit. Dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Werke im Notfall auch nachts im Einsatz sind, davon konnte sich Kroder bei einem Einsatz vor seinem Wohnhaus in Neunkirchen überzeugen, als eine beschädigte Wasserleitung abgedichtet werden musste. Bei den Angestellten bedankte er sich für die „Arbeit im Maschinenraum der Gesellschaft, und dem Laufer Stadtrat dankte er dafür, dass sie die Städtischen Werke in Ruhe arbeiten lassen und erwirtschaftetes Geld in dem Unternehmen belassen.
Johannes Bisping, der Vorsitzende der IHK Lauf, sprach den Städtischen Werken seinen Respekt aus. Ein stabiles Energienetz sei auch für die Unternehmen in Lauf sehr wichtig. Die Städtischen Werke seien eng mit der industriellen Entwicklung in Lauf verbunden. Bisping überreichte Jürgen Ferfers eine Ehrenurkunde als Anerkennung für 125 Jahre engagierte unternehmerische Tätigkeit.
Im Anschluss an die Grußworte gab es für die Gäste, darunter auch einige ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Werke, Aufsichtsräte, Stadtratsmitglieder und die beiden Altbürgermeister Rüdiger Pompl und Manfred Scheld, noch die Gelegenheit zum Austausch. Für angenehme musikalische Unterhaltung sorgte eine Band der Laufer Sing- und Musikschule um deren Leiter Christoph Grassl.