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Stand: 06.11.2023 Neuigkeiten

Spannender Auftakt der Literatur Tage Lauf 2023

Gombert Hennig von Lange Literaturtage Kirchmayer

Dr. Ina Gombert (links), die die Laufer Literaturtage organisiert und moderiert, im Gespräch mit der Autorin Alexa Hennig von Lange.

Foto: Andreas Kirchmayer/ Stadt Lauf

Mit der Lesung von Alexa Hennig von Lange am gestrigen Sonntagabend haben die 28. Literatur Tage Lauf begonnen – noch bis kommenden Sonntag, 12. November, wird jugendlichen und erwachsenen Lesefreunden ein abwechslungsreiches Programm in der Aula der Bertleinschule und der Stadtbücherei geboten. Bürgermeister Thomas Lang und der stellvertretende Landrat Robert Ilg begrüßten die Gäste zum Auftakt der Literaturtage und bedankten sich bei allen Helferinnen und Helfern. Man versuche den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis ein attraktives Kulturangebot zu machen, sagte Robert Ilg, und betonte dabei die dominante Rolle der Kreisstadt Lauf.

Den Auftakt machte mit Alexa Hennig von Lange eine beliebte Autorin, die vor vielen Jahren schon einmal bei den Laufer Literaturtagen zu Gast war. Nun las die 50-Jährige aus einer Romanreihe, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland beschäftigt. Inspiriert wurde die Autorin von über 100 Kassetten, die ihre Großmutter hinterlassen hatte. Auf den Tonbändern aus den 1990er Jahren erzählt die zu diesem Zeitpunkt schon erblindete Seniorin von ihren Erfahrungen in den 1930er und 1940er Jahren, als sie als junge Frau in Dessau im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt ein Bildungsheim für Mädchen und Frauen leitete und so in Kontakt mit Parteifunktionären der NSDAP kam. Klara, die Hauptfigur der Romane, basiert auf der Großmutter der Autorin.

Im Gespräch mit Dr. Ina Gombert von der Stadtbücherei, die die Veranstaltungsreihe organisiert, verriet die Autorin, dass aus der eigentlich geplanten Trilogie aufgrund des vielen Stoffs vermutlich mindestens vier Romane werden. Der in diesem Jahr erschienene zweite Teil beschreibt die Zeit vom Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 bis 1943. Unter anderem las Hennig von Lange eine Szene vor, in der Klara und ihr späterer Mann eine von den Nationalsozialisten organisierte Zurschaustellung sogenannter „entarteter Kunst“ besuchen. Beide haben kein Verständnis für den Antisemitismus der Nazis, der sich auch kulturell äußert. Aber wie viele Menschen von damals bleiben sie still und äußern ihre Kritik nicht öffentlich. Dem Leser stellt sich immer wieder die Frage, wie man selbst sich in verschiedenen Situationen verhalten hätte, erklärte die Autorin anschließend im Gespräch mit Dr. Gombert. Im Anschluss an die Lesung beantwortete die Autorin noch geduldig viele Fragen aus dem Publikum. Unter anderem waren Laufs zweite Bürgermeisterin Nina Bezold sowie mehrere andere Stadträtinnen und Stadträte gekommen.

Die Laufer Literaturtage sind in der Autorenszene ein Begriff, betonte Alexa Hennig von Lange im Vorfeld der Lesung. Erst diesen Sommer hat sie sich mit Ewald Arenz, der schon mehrfach in Lauf las, darüber unterhalten. Der direkte Kontakt mit dem Publikum ist der Autorin wichtig. „Für mich ist eine Lesung etwas sehr essenzielles“, so Hennig von Lange. Oft fließen Anregungen oder Ideen ihrer Fans in ihre Romane ein. Die Autorin und ihr Mann, die in Berlin wohnen, haben in Lauf übernachtet und sich heute noch die Stadt angesehen. Der nächste Roman der Reihe soll am 1. August 2024 erscheinen.

Noch gibt es für alle Lesungen der Literaturtage Karten an der Abendkasse. Das Programm finden Sie unter literatur-tage-lauf.de/programm/