Pegnitzstadt wurde zum „LAUF-Steg“

Livemusik, Tanz und Kabarett, Stadt-, Archiv- und Museumsführungen – bei der „Langen Laufer Kulturnacht“, zu der die Stadt Lauf am 21. Juli eingeladen hatte, war für jeden etwas geboten. Von 18.00 bis 22.00 Uhr öffneten nicht nur die städtischen Kultureinrichtungen, sondern auch viele Geschäfte in der Innenstadt ihre Türen, dazu gab es ein buntes Bühnenprogramm, für das das Kulturamt und die Wirtschaftsförderung der Stadt Lauf in Kooperation mit der Werbegemeinschaft #kaufinlauf verantwortlich zeichneten.

Anders, als der Titel „Lange Laufer Kulturnacht“ vermuten lässt, startete das Bühnenprogramm, das von Martin Meinzer & Friends eröffnet wurde, bereits am frühen Nachmittag. Und neben Musik des Sängers und Songwriters und seiner Gäste, einem Auftritt der Inklusionsband der Lebenshilfe Nürnberger Land, „Die Schmetterlinge“ und Performances der Tanzschule Tanz(t)raum wartete auf das Publikum auf dem Oberen Marktplatz mit dem „LAUF-Steg“ eine von Barbara Brandmüller moderierte Modenschau, bei der die Laufer Einzelhändlerinnen und Einzelhändler neben Trends der Saison, nachhaltiger Mode und Business-Kleidung auch Brillen- und Schuhmode präsentierten. 

Ein außergewöhnliches Projekt stellten Bürgermeister Thomas Lang und die Organisatorinnen der „Langen Laufer Kulturnacht“, Anja Schwemmer aus dem Kulturamt und Wirtschaftsförderin Dr. Mirjam-Pekar Milicevic vor: bunte Taschen, die Näherinnen der Lebenshilfe Nürnberger Land im Rahmen eines Upcycling-Projekts aus Kunstwerken von Laufer Kita-Kindern gefertigt hatten. Ein Teil der Unikate wurde direkt vor Ort versteigert.

Die Show wurde wegen Regens zeitweise unterbrochen und auch die Schaubrauerei der Kuni-Bräu musste vom „Pop-Up-Biergarten“ auf dem Gelände des Industriemuseums kurzfristig in die Riedner Mühle umziehen, nach einer Pause konnte es allerdings weitergehen. Bei Highlight-Führungen mit Lars Hochreuther und Peter Kraus konnten sich die Besucherinnen und Besucher verschiedene Bereiche des Industriemuseums ansehen, während einige Schritte entfernt das Team des städtischen Kulturamts über seine Tätigkeitsbereiche informierte und Kinder zu einer Schminkaktion einlud.

Über mangelnden Zulauf konnten sich auch die Laufer Stadtführer nicht beklagen, die in historischen Kostümen durch die Wenzelburg führten, während Andrea Lipka in ihrer „Glückserei“ Interessierten einen Blick hinter die Kulissen eines Kulturbetriebs ermöglichte und in der Stadtbücherei Literaturfreunde die Gelegenheit hatten, fernab des Trubels in aller Ruhe in den Regalen zu stöbern oder im Lesecafé zu schmökern.

Die Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs gaben Einblicke in ihre Tätigkeitsbereiche und auch die Studio-Ausstellung „Spitzweg in Lauf“ konnte besucht werden. Unter dem Titel „Liebe, Leben, Schicksalsorte“ präsentierte das Archiv in Kooperation mit der Stadtbücherei und arteschock e.V. darüber hinaus Laufer Stadtgeschichte zum Miterleben. An historischen Originalschauplätzen waren Geschichten zu hören, die sich tatsächlich an Ort und Stelle so zugetragen haben. Katharina Down las aus dem letzten Band ihrer Trilogie „Die Ritter des Roten Berges“ und kam im Interview mit Dr. Ina Gombert aus der Stadtbücherei auf die historischen Hintergründe des Romans zu sprechen. Vor der Kulisse der Ausstellung „Bewegende Frauen“ erinnerten Stadtarchivarin Dr. Ina Schönwald und Rainer Turba vom PZ-Kulturraum mit einer szenischen Lesung im Garten des Alten Forsthauses an eine in Briefen festgehaltene Liebesgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg und im Spitalhof zeigte der Kunst- und Kulturverein arteschock einen Film mit Aufnahmen des Landkreises Nürnberger Land aus den 1960er Jahren. 

Eine Fotogalerie zur "Langen Laufer Kulturnacht" finden Sie hier.