Laufer Bauamt analysiert Starkniederschlag vom 2. September 2024 in Heuchling
Vor kurzem ist ein neuer Entlastungskanal im Laufer Ortsteil Heuchling in Betrieb gegangen. Er soll bei starken Regenfällen dafür sorgen, dass es im Kreuzungsbereich Hersbrucker Straße/Heuchlinger Hauptstraße nicht mehr zu einem sogenannten Überstau, bei dem Wasser aus den Kanalschächten sprudelt, und infolgedessen zu Überschwemmungen kommt. Starke Niederschläge am Morgen des 2. September 2024 hatten allerdings dafür gesorgt, dass weiter östlich, auf dem Gelände des Unternehmens Auto Herold in der Hersbrucker Straße, sowie auf dem Gelände des Bayerischen Roten Kreuzes Nürnberger Land in der Henry-Dunant-Straße (BRK), das Regenwasser zeitweise nicht abfließen konnte.
Das Laufer Bauamt hat sich in den vergangenen Wochen umfangreich mit der Thematik beschäftigt und kann nun aufklären, wie es zu dem Problem bei Auto Herold und dem BRK kam. Hierzu wurden auch Wetterdaten vom Deutschen Wetterdienst angefordert. Der DWD informierte die Stadt Lauf, dass im Bereich Heuchling am 2. September binnen einer Stunde, nämlich zwischen 6:10 Uhr und 7:10 Uhr, mehr als 26 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen. Es handelte sich laut DWD um ein sogenanntes Starkniederschlagereignis. Diese Menge an Niederschlag binnen einer Stunde gibt es am selben Ort im Durchschnitt nur einmal alle fünf Jahre. Da sich am betroffenen Ort keine Station des Deutschen Wetterdienstes befindet, wurde auf Daten der Wetterradargeräte zurückgegriffen.
„Bei dieser großen Menge an Niederschlag in kürzester Zeit kann es leider bei weitgehend versiegelten Flächen zu Überschwemmungen kommen“, ordnet Bernhard Hammerlindl, der Leiter des Bereichs Tiefbau im Laufer Bauamt, ein. Das Bauamt hat mit dem Unternehmen Auto Herold und mit dem BRK Nürnberger Land Kontakt aufgenommen und ihnen die Problematik geschildert. Private Grundstückseigentümer sollten sich im eigenen Interesse vor Rückstau aus dem Kanalnetz schützen, etwa in Form von Rückstauverschlüssen oder Hebeanlagen.
Der Entlastungskanal hat am selben Tag seine Bewährungsprobe bestanden, wie Bernhard Hammerlindl vom Bauamt und Thomas Brosi, der Betriebsleiter der Kläranlage, feststellen. „Der Starkregen am 2. September hätte noch vor wenigen Wochen für eine Überschwemmung der Fahrbahn und vollgelaufene Keller im Bereich der Kreuzung Hersbrucker Straße/ Heuchlinger Hauptstraße gesorgt“, so Hammerlindl. Das Wasser wurde aber stattdessen durch den neuen Entlastungskanal zum Teil direkt in die Pegnitz auf Höhe des E-Centers geleitet.
In der Vergangenheit war das Wasser in diesem Bereich bei starkem Regen immer wieder aus Schächten und Gullys gesprudelt. Zuletzt hatte es sogar die Schachtdeckel herausgehoben. Das Wasser war auf der Fahrbahn in Richtung Osten gelaufen und hatte für Überschwemmungen bei dem Betrieb Auto Herold gesorgt. „Die Überschwemmung am 2. September bei Auto Herold hat damit nichts zu tun“, betont Hammerlindl. Sowohl Auto Herold als auch das BRK entwässern auf einen anderen Laufer Abwasserkanal als die Kreuzung Hersbrucker Straße/Heuchlinger Hauptstraße.
Grundsätzlich können sogenannte Rückstau- beziehungsweise Überstauereignisse im Stadtgebiet nicht komplett ausgeschlossen werden, räumt Hammerlindl ein. Bei besonders großen Mengen an Regen in kurzer Zeit gelangt erheblich mehr Wasser in die Kanalisation, als diese aufnehmen und abtransportieren kann. Um dies in ganz Lauf komplett auszuschließen, müssten hohe Millionenbeträge ausgegeben werden und die gesamte Kanalisation müsste überprüft werden. Angesichts der Seltenheit solcher Ereignisse muss immer abgewogen werden, ob eine derartige Maßnahme sinnvoll ist. Im Bereich Hersbrucker Straße/Heuchlinger Hauptstraße entschied sich die Stadt Lauf für einen Entlastungskanal und ist zufrieden damit, dass dieser funktioniert und Überstauereignisse in dem Gebiet nicht mehr vorkommen. „Der Kanal erfüllt seinen Zweck“, betont Hammerlindl.