Die Stadt Lauf bleibt "Fahrradfreundliche Kommune"

Die Gäste besichtigten unter anderem die Fahrradstraße in der Hardtstraße, die erste Fahrradstraße im Landkreis Nürnberger Land,
Foto: Andreas Kirchmayer/ Stadt LaufSeit 2018 trägt die Stadt Lauf den Titel "Fahrradfreundliche Kommune". Dieser wird vom Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr auf Vorschlag der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V.“ (AGFK) verliehen. Nun hat sich die Kreisstadt um eine Rezertifizierung beworben, die jeweils nach sieben Jahren erfolgen muss. Ein Expertengremium, bestehend aus Vanessa Zagel von der AGFK Bayern, Christian Deuerling vom Referat Radverkehr der Landesbaudirektion Bayern sowie Klaus Helgert vom Landesverband Bayern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), votierte einstimmig dafür, dem Staatsminister Christian Bernreiter vom Bayerischen Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr die Rezertifizierung zu empfehlen. Bernreiter wird Lauf den Titel damit Anfang Februar 2026 in München erneut vergeben.
Am Donnerstag waren im Sitzungssaal der Stadt Lauf neben Zagel, Deuerling und Helgert auch Horst Gruber von der Verkehrswacht der Laufer Polizeiinspektion, Verena Loibl, die Radverkehrsbeauftragte des Landkreises Nürnberger Land, Steffen Stark und Christian Baier vom Straßenbauamt sowie Georg Bogdahn, Arthur Hänelt, Kuno Hauck und Peter Kobras vom ADFC Nürnberger Land zu Gast. Von der Stadtverwaltung nahmen Bürgermeister Thomas Lang, der Radverkehrsbeauftragte Bernhard Hammerlindl und weitere Vertreter der Abteilungen Ordnungswesen und Bürgerdienste sowie Bauen und Umwelt an dem Termin teil.
Vormittags stellte die Stadt Lauf vor, was sich in den vergangenen sieben Jahren in Lauf getan hat. Unter anderem wurde dabei das Schulwegkonzept Lauf Nord mit dem Radweg über die Heldenwiese, den modernen induktionsgesteuerten Ampeln über die Simonshofer Straße und die Kunigundenstraße sowie die Fahrradstraße in der Hardtstraße angesprochen. Auch die bereits abgeschlossene und vom Stadtrat verabschiedete Planung für eine fahrradfreundliche Umgestaltung der Altdorfer Straße wurde thematisiert. Die Experten äußerten zwar zum Teil Kritik an fehlenden Radwegen im Laufer Zentrum, zeigten angesichts des Platzmangels aufgrund der engen Bebauung aber auch Verständnis. Lob gab es unter anderem für den regelmäßigen Austausch im Rahmen von Runden Tischen mit den örtlichen Vertretern des ADFC.
Für eine Rezertifizierung sprach auch der sogenannte "Modal split": Dieser gibt an, wie viele Wege von den Bürgerinnen und Bürgern mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. In Lauf wird zu über 18 Prozent das Rad verwendet. Das ergab eine in diesem Jahr gemeinsam mit dem Landratsamt durchgeführte Mobilitätsbefragung. Damit hat die Stadt Lauf die gewünschte Quote von 15 Prozent mehr als erfüllt.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden per Rad unter anderem der Radweg über die Heldenwiese, die Fahrradstraße in der Hardtstraße und weitere wichtige Radstrecken in Lauf besichtigt. Anschließend trafen sich die Gäste mit der Verwaltung erneut im Sitzungssaal.
Für die kommenden Jahre wünschen sich die Experten von der Kreisstadt eine Steigerung der Radverkehrsquote von 18 auf mindestens 20 Prozent, die auch vom Laufer Stadtrat als Ziel beschlossen werden soll.
"Ich freue mich sehr, dass uns die Rezertifizierung als fahrradfreundliche Kommune in Aussicht gestellt wurde", sagt Bürgermeister Thomas Lang. "Wir wollen sichere Straßen und Wege für alle Verkehrsteilnehmer bereitstellen, ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger. Die Förderung des Fahrrads als umweltfreundliches Transportmittel ist uns in den vergangenen Jahren gelungen, bleibt aber weiterhin eine wichtige Aufgabe", so der Bürgermeister.
