Kläranlage wird im kommenden Jahr umgebaut

Thomas Brosi, der Leiter der Laufer Kläranlage (links) und sein Team freuen sich auf den Umbau der Einrichtung. Unter anderem werden die drei Zulaufpumpen (im Bild) ersetzt.
Foto: Andreas Kirchmayer/ Stadt LaufAufgrund von gesetzlichen Vorgaben muss die Laufer Zentralkläranlage umgebaut werden. Sie muss ab dem 1. Januar 2028 einen höheren Mischwasserzufluss von 400 Litern pro Sekunde bewältigen können, das sind 40 Liter pro Sekunde mehr als der aktuelle Einleitungsbescheid vorschreibt. Das Laufer Bauamt hat mehrere Varianten erarbeitet und deren Umsetzbarkeit und Kosten untersucht. Die Entscheidung fiel auf die Errichtung eines Grobrechens und einer zweistraßigen Rechenanlage in einem Bauwerk mit trocken aufgestelltem Pumpwerk. Derzeit verfügt die Kläranlage nur über eine Rechenstraße, die seit 1998 in Betrieb ist. Bei Regen kommt diese regelmäßig an ihre Grenzen, wie Thomas Brosi, der Leiter der Kläranlage, betont. Der Umbau ist daher dringend notwendig. Der Grobrechen, der nun eingebaut wird, siebt künftig unter anderem feuchtes Toilettenpapier und weiteren unsachgemäß entsorgten Müll bereits vor den Einlaufpumpen und den Rechenstraßen aus. Jede der beiden neuen Rechenstraßen bewältigt 300 Liter Abwasser pro Sekunde. Somit kann bei einer Revision oder Reparatur der Betrieb auch nur mit einer Rechenstraße aufrechterhalten werden.
Darüber hinaus wird das vorhandene Hochwasserpumpwerk ebenfalls entsprechend vergrößert. Über dieses Pumpwerk wird bei Hochwasser das gereinigte Abwasser in die Pegnitz gepumpt. Auch die drei Zulaufpumpen, die seit 1998 laufen, werden ersetzt. Künftig wird es zwei Zulaufpumpen mit einer Leistung von je 200 Litern pro Sekunde sowie eine Zulaufpumpe für Trockenwetter mit einer Leistung von 100 Litern pro Sekunde geben. Zusätzlich werden eine große und eine kleine Pumpe für den Notfall bereit stehen.
Nach dem Umbau der Kläranlage wird diese das Abwasser von umgerechnet 49.000 Einwohnern verarbeiten können. Aktuell ist die Einrichtung im Reis mit rechnerisch rund 35.000 Einwohnern belastet. Dabei handelt es sich auch um das Abwasser, das bei Betrieben wie Metzgereien, Gastronomien und Brauereien anfällt, erklärt Brosi. In der Kläranlage wird aus Rohschlamm in zwei Faulbehältern Klärgas hergestellt, welches in zwei Blockheizkraftwerken in Strom und Abwärme umgewandelt wird. Die Stromproduktion von rund 600.000 Kilowattstunden deckt rund zwei Drittel des Strombedarfs der Kläranlage ab.
Zusätzlich soll der Umbau auch dazu führen, dass weniger Kohlenstoffdioxid entsteht. Die Installation einer neuen Photovoltaikanlage ist ebenfalls vorgesehen. Während der Baumaßnahme ist der Betrieb der Kläranlage gewährleistet.
Der Umbau soll rund sieben Millionen Euro kosten. Voraussichtlich beginnen die Bauarbeiten Mitte 2026 und enden im Herbst 2027. Der Laufer Stadtrat hat die Maßnahme in seiner Sitzung im Februar einstimmig beschlossen. Das Bauamt und das Team der Kläranlage freuen sich sehr darüber, dass die Einrichtung im kommenden Jahr modernisiert wird, um den aktuellen Standards zu entsprechen. Die Kläranlage ist für Lauf und alle Ortsteile außer Bullach zuständig.