Technologietranferzentrum in Lauf geht an der Start

Mit einer großen Feier wurde das Technologietransferzentrum in Lauf offiziell eröffnet
Foto: Tanja JungMit einer großen Feier wurde Anfang Juni das Technologietransferzentrum Nürnberger Land in Lauf eröffnet. Hier und am Stützpunkt in Röthenbach werden Wissenschaftler der Technischen Hochschule Georg-Simon-Ohm aus Nürnberg ab sofort im Auftrag von Unternehmen aus dem Landkreis an Zukunftstechnologien forschen und in verschiedenen Schwerpunktbereichen von der Automation bis zur Fachkräftesicherung tätig sein.
„Smart People – Smart Produktion“, „Technologie trifft Zukunft durch Transfer und Vernetzung“ war auf den großen roten Bannern in der Halle des ehemaligen EMUGE-Gebäudes in der Martin-Luther-Straße 18 zu lesen, in dem die Gäste vom Blechbläser Ohmsemble musikalisch begrüßt wurden.
Rund 200 Interessierte aus Politik, Wirtschaft und dem Bildungsbereich waren vor Ort und nutzten die Chance, mit Vertretern der Technischen Hochschule und Unternehmen aus dem Landkreis, die sich und ihr Angebot präsentierten, in Kontakt zu treten und neue Technologien zu entdecken.
Förderung durch den Freistaat
KI, Digitalisierung und Automatisierung – die rasant fortschreitende technologische Entwicklung sorge für Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt und zahlreiche neue Möglichkeiten, wie der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume in seiner Ansprache ausführte – „und wir wollen dabei sein!“ Im Rahmen seiner Hightech Agenda investiere der Freistaat deshalb eine Summe von 5,5 Milliarden Euro in eine Technologieoffensive. Mit insgesamt sechs Millionen Euro unterstütze man in den nächsten fünf Jahren auch das Technologietransferzentrum Nürnberger Land und sei zuversichtlich, dass es sich zu einer festen Institution entwickeln werde: „Das TTZ ist gekommen, um zu bleiben!“
Fürsprecher wie die Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel und Felix Locke und 31 „Letters of Intent“, die von Seiten der Wirtschaft eingereicht worden waren, hätten gezeigt, dass man das Technologietransferzentrum unbedingt ins Nürnberger Land habe holen wollen – und mit der Technischen Hochschule Georg-Simon-Ohm, die in der Ausbildung ebenso stark sei wie in der Forschung, sei der perfekte Partner gefunden worden, wie Blume betonte.
Das konnte Landrat Armin Kroder nur unterstreichen, der sich herzlich bei allen Beteiligten bedankte. Von den ersten Gesprächen mit der Hochschule bis zur Entscheidung des Ministeriums habe es nur vier Monate gedauert – ein Zeichen für eine hervorragende Netzwerkarbeit und das große Engagement der ortsansässigen Unternehmen, politischen Vertreter, Behörden und Wirtschaftsförderer, die alle an einem Strang gezogen hätten: „Ohne sie gäbe es kein Technologietransferzentrum im Nürnberger Land!“
Transformation gestalten und Innovation vorantreiben
Besonders gewürdigt wurde in diesem Zusammenhang auch das Engagement des Vizepräsidenten der IHK Nürnberg für Mittelfranken, Johannes Bisping, der sich in besonderem Maße für das Projekt eingesetzt hatte. „Wir freuen uns, gemeinsam Transformation zu gestalten und Innovation voranzutreiben“, so der Laufer Unternehmer, der in seiner Rede auch kurz auf das Win2 zu sprechen kam. Es befindet sich im selben Gebäude wie das TTZ und soll vor allem die Themen Wachstum und Innovation voranbringen: „Wir haben leistungsfähige Unternehmen im Landkreis und wollen sie gut und nachhaltig für die Zukunft aufstellen.“
Und das Technologietransferzentrum bietet hierfür die perfekte Plattform – davon ist der Präsident der Technischen Hochschule, Professor Niels Oberbeck überzeugt: „Wir forschen nicht nur zum Erkenntnisgewinn, sondern möchten die Ergebnisse für die Gesellschaft nutzbar machen. Indem wir die Informations- und Transformationsprozesse in den Unternehmen wissenschaftlich begleiten, bleiben wir auch selbst stets auf dem neuesten Stand der Technik – eine Win-Win- Situation für beide Seiten.“
Nach dem offiziellen Programm, durch das der wissenschaftliche Leiter der Einrichtung, Professor Christian Pfitzner, und Geschäftsführerin Dr. Manja Lohse führten, hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten des Technologietransferzentrums anzusehen und sich mit Themen wie Automatisierung, Digitalisierung und Leichtbaurobotik vertraut zu machen – bei der Interaktion mit dem vierbeinigen Roboter „Thomas“ oder an den Infoständen der Technischen Hochschule Georg-Simon-Ohm, des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Nürnberger Land und verschiedener Unternehmen aus dem Landkreis, die sich in der Halle verteilten.