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Stand: 23.05.2024 Neuigkeiten

Doppelte Ausstellungseröffnung in der Wenzelburg

Ausstellungseröffnung Burgen und Bauten

Hans-Peter Schmidt, Landrat Armin Kroder, Lada Vimmerová, Jana Těžká, Susanne Lang, Bürgermeister Thomas Lang, Jana Těžká, die Zweite Bürgermeisterin Nina Bezold, der Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Lauf, Rüdiger Pompl und ein Student aus Loket (von links nach rechts) gehörten zu den ersten Besuchern der neuen Ausstellung.

Foto: Katrin Hiller

Seit der Jubiläumsfeier zum 700. Geburtstag Kaiser Karls IV. im Jahr 2016 ist die Laufer Wenzelburg für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu dieser Zeit intensivierten die Lauferinnen und Laufer auch ihre Kontakte in die tschechische Stadt Loket, die sich noch bis zum 28. Juli mit einer Gemäldeausstellung zur Burg Elbogen in der Herrenstube der ehemaligen Kaiserresidenz präsentiert.

Zeitgleich zur Vernissage Mitte Mai wurde auch die neue Dauerausstellung „Burgen und Bauten Kaiser Karls IV.“ eröffnet, die sich an die gleichnamige Schau zum Karlsjubiläum anlehnt und für die ein zusätzlicher Raum im ersten Obergeschoss geöffnet wurde.

Zentrum der deutsch-tschechischen Begegnung

„Nach acht Jahren kehrt ein Großteil der damals gezeigten Exponate nun wieder in die Wenzelburg zurück, die sich zwischenzeitlich als Zentrum der deutsch-tschechischen Begegnung etabliert hat“, so Bürgermeister Thomas Lang, der neben dem ehemaligen Honorarkonsul der Tschechischen Republik, Hans-Peter Schmidt, und einer kleinen Abordnung aus Loket auch Landrat Armin Kroder und Altlandrat Helmut Reich, den Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Lauf, Rüdiger Pompl und seine Frau Petra, Altbürgermeister Manfred Scheld, Mitglieder des Laufer Stadtrats, der Altstadtfreunde und der Laufer Stadtführer zu der doppelten Ausstellungseröffnung begrüßen konnte.

Nach seinem Antrittsbesuch im vergangenen September war Lang erst wenige Tage zuvor mit der Gesellschaft Fidelitas 1905 Lauf zu Gast in Loket gewesen und freute sich nun über den zeitnahen Gegenbesuch der Stadträtin Jana Motlíková, die von der Direktorin der Burg Loket, Jana Těžká, und Burgführerin Lada Vimmerová begleitet wurde.

Memorandum zur Zusammenarbeit beider Städte

Mit Klängen von Bedřich Smetanas Komposition „Die Moldau“, intoniert von Bettina Käpplinger-Grassl und Christoh Grassl, begann der offizielle Teil der Veranstaltung im Kaisersaal, bei der der Bürgermeister noch einmal an das Memorandum erinnerte, das die Städte Lauf und Loket 2015 zu ihrer Zusammenarbeit bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 700. Geburtstag Kaiser Karls IV. unterschrieben hatten. Man wolle, so der Wortlaut, nicht nur Informationen sowie Sammlungsgegenstände und historische Artefakte austauschen, sondern sich vor allem auch besser kennen lernen. Und das habe man getan, so Lang.

Die Brücke, die man damals geschlagen habe, sei in den folgenden Jahren vielfach überquert worden – von den Mitgliedern der Altstadtfreunde, der Laufer Stadtführer und des Künstlerkreises, Musikerinnen und Musikern, Vertretern der Stadtverwaltungen, Kultureinrichtungen und des Stadtrats und vor allem von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern aus beiden Städten. Diese „enge Verbindung im Herzen Mitteleuropas“, wolle man noch weiter ausbauen, denn das sei in der aktuellen politischen Situation wichtiger denn je. Und die Wenzelburg spiele hierbei „als Standort für Frieden“ eine besondere Rolle: „Wo Menschen sich kennenlernen, ist kein Platz für Hass und Vorurteile.“

Wenzelburg als „Schatz von Weltrang“

Das betonte auch Landrat Armin Kroder, der die Burg als einen „Schatz von Weltrang“ bezeichnete. Er kam ebenfalls auf die politische Weltlage zu sprechen und zitierte in diesem Zusammenhang eine aktuelle Bertelsmann-Studie, der zufolge immer mehr autokratisch regierte Länder immer weniger Demokratien gegenüberstehen. „Wir wissen, dass wir Konflikte oder Kriege wie in der Ukraine oder im Nahen Osten nicht lösen können – aber wir können unseren Beitrag für Frieden und Demokratie leisten.“

Ebenso wie der Bürgermeister bedankte er sich bei allen, die sich für Städtefreundschaften und Partnerschaften über Ländergrenzen hinweg stark machen und damit ein „Zeichen für Freundschaft und Verbundenheit setzen“. 

„Menschen, nicht Verträge machen die Beziehungen zwischen den Städten aus“, ergänzte die Stadträtin Jana Motlíková aus Loket. Und diese Beziehungen wolle man fördern – durch gemeinsame Veranstaltungen, Treffen und Begegnungen in beiden Städten: „Sie sind als unsere Freunde stets in Loket willkommen.“ 

Kulturhistorisches Gesamtpaket

Auch die doppelten Ausstellungseröffnung sei ein Zeichen für die deutsch-tschechische Freundschaft, wie Bürgermeister Thomas Lang hervorhob. Man präsentiere hier ein „kulturhistorisches Gesamtpaket“, das sich sehen lassen könne. So gibt es neben einer Rekonstruktion der Kaiserresidenz im 14. Jahrhundert und einem 3D-Scan, der das Gebäude im heutigen Zustand zeigt, auch einen Film zur Baugeschichte des Ensembles und einen virtuellen Rundgang, bei dem Informationen zu den im Wappensaal gezeigten Wappen abzurufen sind. 

Dazu kommen das Modell der ersten Kettenbrücke Böhmens als Dauerleihgabe aus dem Burgarchiv Loket, Nachbildungen der Burgen in Karlstejn und Kašperk sowie ein großformatiges Modell der „Prager Neustadt“, das 1978 zur Ausstellung „Karl IV.“ in Nürnberg angefertigt wurde und den Bauzustand Prags zu der Zeit Kaiser Karls IV. zeigt, ein Faksimile-Druck der „Goldenen Bulle“ von Karl IV., ein Modell der Kaiserpfalz Nürnberg und zwei Gemälde von Heidemarie Tratz, auf denen der Wappenadler und  Anna von Schweidnitz, die dritte Ehefrau von Kaiser Karl IV. abgebildet sind.

„Mit diesen beiden Ausstellungen gewinnt die Wenzelburg weiter an Profil“, freute sich Lang, der in diesem Zusammenhang noch einmal das Engagement des ehemaligen Honorarkonsuls Hans-Peter Schmidt für die deutsch-tschechische Freundschaft und die Entwicklung der Wenzelburg als Zentrum der Begegnung würdigte. Ein herzliches Dankeschön richtete er auch an das Team des städtischen Kulturamts um Michael Meye, das die Veranstaltung organisiert hatte, sowie an alle Leihgeber aus Deutschland und der Tschechischen Republik, die Exponate zur Verfügung gestellt haben.