„Gegenüber“

Thema ist die Sicht des kreativen Menschen auf Kunst und Technik: Wie sieht ein Maler Natur und Stadt als Organismus, wie spricht ein Ingenieur in handschriftlichen Anmerkungen mit dem Bauplan seines frühen Computers? Bewusst wird hier gewagt, Aspekten der Bildenden Kunst solche der Technik-Ästhetik gegenüberzustellen.

Ungewöhnliche Ausstellungsstücke in einem klug komponierten Gesamtgefüge greifen Naturerfahrung und menschliches Miteinander in der Stadt auf und stoßen dabei auf die Ästhetik bei einem logischen Entwurf oder einer Maschine.

Anreize für das Empfinden von verborgener Schönheit sind nicht zuletzt zwei Werke mit einem speziellen Bezug zu Lauf:  die Figur der Heiligen Kunigunde, entworfen für die Kapelle auf dem Berg, die hier als stille Wächterin der Burg die Besucher empfängt, und das ultramarin-blaue Objekt des Akademieprofessors Hans Peter Reuter, eines aus einer Vielzahl von Vorschlägen, wie Regeln der Perspektive und unsere Wahrnehmung in Einklang zu bringen sind. Beide Exponate gehören zu der vielfältigen Sammlung Appelt. Ein besonderer Hort dieser Sammlung ist das Zimmermuseum am Rande der Laufer Altstadt, in Sichtweite zur Wenzelburg. Die Burg als zwischenzeitliche Heimat einer Dependance der Nürnberger Kunstakademie ist immer noch inspirierendes Gegenüber für die Sammlung, die angesichts der technischen und digitalen Transformation unser Lebensbereiche aufzeigen will, wie Ästhetik auch im Technischen gesehen werden kann.