„Jan Hus im Jahr 1415 und 600 Jahre danach“

„Jan Hus im Jahr 1415 und 600 Jahre danach“, ist der Titel einer zweisprachigen 
Wanderausstellung, die vom 28. September bis zum 17. November in der Wenzelburg, Schlossinsel 1, zu sehen ist. Sie setzt sich mit Leben, Werk und der geschichtlichen Bedeutung des 1415 in Konstanz verbrannten böhmischen Kirchenreformers auseinander und wurde anlässlich seines 600. Todestags im Jahr 2015 vom Hussitenmuseum Tábor und der Hus-Museum-Gesellschaft in Prag erarbeitet. 

Der Reformator Jan Hus stammte aus dem südlichen Böhmen. Er studierte an der Universität in Prag, an der er später auch als Professor der Theologie lehrte. 1401 wurde er zum Dekan der philosophischen Fakultät und schließlich zum Rektor der Universität ernannt. Als geweihter Priester predigte er zudem an der Bethlehem-Kapelle in tschechischer Sprache und übersetzte die Bibel ins Tschechische. 

Seine Kritik an der Verweltlichung der Kirche, am Lasterleben und der Habsucht des Klerus sowie sein Eintreten für eine Reform der Kirche führten schließlich zu Predigtverbot, Exkommunizierung und Verbannung aus Prag. Beim Konzil in Konstanz wollte Jan Hus für seine Überzeugungen eintreten. Auf der Reise dorthin machte er im Oktober 1414 auch in Lauf halt, führte Gespräche mit Geistlichen und übernachtete in der Fürstenherberge, dem heutigen Hotel „Zum Wilden Mann“.

Im November 1414 kam er in Konstanz an und wurde – trotz eines von Kaiser Sigismund erteilten freien Geleits – von den Kardinälen verhaftet. Vom päpstlichen Inquisitionsgericht der Ketzerei angeklagt, wurde er 1415 lebendig verbrannt und auch seine Schriften landeten auf dem Scheiterhaufen.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Wenzelburg (Mittwoch bis Freitag von 13.00 bis 16.00 Uhr, Samstag und Sonntag von 11.00 bis 16.00 Uhr) besucht werden.